Andreas Unger – Die Anderen. Eine Anthologie der Barbaren
Wer sind die Barbaren, und was kennzeichnet sie? Sowohl die so bezeichneten Gruppen als auch die ihnen zugeschriebenen Eigenschaften haben sich im Lauf vieler Jahrhunderte verändert. Gleichgeblieben ist jedoch das Prinzip, demzufolge sie als Barbaren erscheinen: Barbaren sind in erster Linie diejenigen, die angeblich Eigenschaften verkörpern, die dem postulierten Selbstbild der eigenen Gruppe diametral entgegenstehen. Sie werden deshalb entschieden abgelehnt und ausgegrenzt. Dies heißt nun im Allgemeinen nicht, dass ihnen nicht Verwerfliches vorzuwerfen wäre. Es heißt aber wohl, dass dieses „Barbarische“ sich nicht an transparenten oder verallgemeinerbaren Kriterien messen lässt, sondern indirekt stets auch die psychologische Verfasstheit, überlieferte Denkmuster oder auch politische Intentionen derjenigen widerspiegelt, die diesen Begriff benutzen.
Andreas Unger, geboren 1945, Studium der Altphilologie, Germanistik und Romanistik, freier Autor, lebt in Berlin. Von ihm ist „Von Algebra bis Zucker – Arabische Wörter im Deutschen“ bei Reclam (2006, 2013) erschienen.
Andreas Unger – Die Anderen. Eine Anthologie der Barbaren
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